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Verkehrsbetriebe beklagen riesigen Sanierungsstau - und den Städten fehlt dazu das Geld

Stadtbahnen droht der Verfall

Bericht der Westfälischen Rundschau vom 11.10.2011

Autoren: Matthias Korfmann und Sibylle Raudies - Gelsenkirchen.

Die Verkehrsunternehmen im Ruhrgebiet fürchten um die Zukunft der U- und Stadtbahnen. Der Sanierungsstau ist riesig: Immer mehr Signale, Gleise, Aufzüge und Rolltreppen sind marode.

Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) warnt: Allein der Erhalt der U- und Stadtbahnen in der Region wird 800 Millionen Euro bis zum Jahr 2015 kosten. Danach werden jedes Jahr 300 Millionen Euro benötigt. Das Problem: Keiner weiß, wo das Geld herkommen soll. Fördermittel vom Bund oder Land gibt es nicht. 180 000 Euro kostet allein die Erneuerung einer einzigen Rolltreppe. Eine Aufzugkabine kostet 60 000 Euro.

Bernd Winkelmann, Sprecher der Dortmunder DSW21, sagt: „In den nächsten 20 Jahren werden wir 2,2 Milliarden Euro in den Erhalt von Bussen, Bahnen und Infrastruktur investieren müssen.“

Selbst die Rheinbahn AG als Tochter der reichen Stadt Düsseldorf weiß nicht, wie sie Kosten für die Sanierungen im U- und Stadtbahnbereich allein stemmen soll. Der unterirdische Verkehr, aber auch der Schienenverkehr allgemein ist teurer als Busse. Andererseits: Überall im VRR schnellte die Zahl der Fahrgäste seit Einführung von U- und Stadtbahnen nach oben.

Die Sanierung der U-Bahnen überfordert nicht nur NRW-Kommunen. Der Städte- und Gemeindebund geht nach einer Studie des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) von ei­nem Nachholbedarf bei Fahrwegen und Bahnhöfen von bundesweit 2,7 Milliarden Euro aus. Diese Summe dürfte sich jährlich um 330 Millionen Euro erhöhen.

Der VDV warnt vor einer „Abwärtsspirale“. „Es gibt immer mehr Langsamfahrstrecken, die Fuhrparks werden älter. Für eine zehn Jahre alte Elektronik gibt es oft keine Ersatzteile mehr. Die Technik für Zugsicherung und Signale ist nicht mehr aktuell“, erklärt Bernhard Nickel vom VDV.

Beim Start der U- und Stadtbahnsysteme in den 70er- und 80er-Jahren bekamen die Kommunen viel Unterstützung. Damals förderte der Bund den Bau zu 90 Prozent, auch die Länder waren mit im Boot. Die Kosten für den Erhalt müssen die verschuldeten Städte nun alleine stemmen.

>> .Fotostrecke der Bahnhöfe von S1 und S2

Stand: 17.10.2011
     

   
 
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