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    Stadtfairkehr DO-UN > 2006

Mehr Nachtbusse, weniger U-Bahnen

Nachtexpress ausgeweitet, aber Abendverkehr wird ausgedünnt

Seit Mitte Oktober 2005 gibt es in Dortmund ein nochmals ausgedehntes Angebot an Nachtexpress-Linien quer durch die ganze Stadt und auch darüber hinaus.

Castrop-Rauxel, Waltrop und Datteln im Nordwesten und Schwerte im Südosten sind jetzt per Nachtexpress erreichbar. Und auch in Dortmund ist das Angebot deutlich vielfältiger: Gab es bisher nur die Verbindungen von der Reinoldikirche in nahezu alle Vororte, so gibt es jetzt auch die bisher vermissten Querverbindungen. Zudem wurde auf einigen Linien der Takt auf 30 Minuten verdichtet, auf anderen Strecken ergänzen sich zwei Linien zum 30-Minuten-Takt.

Bei der Gesamtschau fällt es schwer, noch ein Haar in der Suppe zu finden. Der Wermutstropfen der ganzen Netzüberplanung findet sich denn auch nicht im neuen Nachtnetz, sondern im ebenfalls neuen Abendnetz, das in etwa den Zeitraum von 20.00 bis 24.00 Uhr abdeckt. Dort wurden in verschiedenen Bereichen jeweils mehrere Linien zu einer Linie zusammengelegt und/oder die Takte ausgedünnt, primär aus Kostengründen. Für die Fahrgäste bedeutet dies in aller Regel sowohl längere Fahr- als auch längere Wartezeiten.

Auch vor dem Stadtbahnnetz hat die Ausdünnung nicht Halt gemacht, so fährt die U 49 ab ca. 21 Uhr nur noch alle halbe Stunde, für die U 46 konnte die gleiche Planung durch die Bezirksvertretung gerade noch abgewendet werden, dort ist es somit beim gewohnten 15-Minuten-Takt geblieben. Alles andere wäre für eine Großstadt auch ziemlich blamabel gewesen.

Es bleibt zu hoffen, dass bei den künftigen Fahrplan- und Netzplanungen weiter an erster Stelle die Fahrgastwünsche und -belange stehen und nicht der Rotstift ein weitestgehend gutes Bus- und Bahn-Angebot kaputt macht.
Albrecht Buscher

Stand: 03.02.2007
     

   
 
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