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Stadtfairkehr Nr. 31 - Frühjahr 2013 - Seite 1,2

Die Probleme sind lösbar

Radschnellweg Ruhr ist gerade in Dortmund nicht so leicht zu realisieren - möglich ist das Projekt trotzdem.

Podiumsdiskussion soll für mehr Öffentlichkeit sorgen 

Zum Jahreswechsel 2011/12 mit einer Konzeptstudie groß gestartet, ist es nun merklich ruhiger um den „Radschnellweg Ruhr" geworden. Einige sehen die Realisierung bereits in weite Ferne gerückt (derwesten.de, 6.12.12). Eine Machbarkeitsstudie, die eine detailliertere Untersuchung und Kostenschätzung möglicher Varianten vorsieht, ist derzeit in Arbeit. Vor Anfang 2014 ist hier aber nicht mit Ergebnissen zu rechnen.

Im Bereich Dortmund bleibt das große Problem, dass es keine verfügbare Trasse gibt, die durch das Stadtgebiet führt und eine Verknüpfung nach Unna und Bochum bieten kann. Angedachte Varianten bedeuten hohe Kosten für neue Brückenbauwerke, Konflikte mit anderen Verkehrsteilnehmern oder den Verlust von Parkplätzen in dicht bebauten innerstädtischen Bereichen. Und dennoch: unlösbar sind diese Probleme nicht. VCD, ADFC und Grüne in Dortmund haben sich auf teils gemeinsamen Erkundungstouren bereits ein Bild der konkreten Situation gemacht und sehen viele Potenziale zur Realisierung des Projekts.
Radverkehrsförderung bedeutet dabei auch das Setzen und Verändern von Prioritäten im Rahmen einer Lösung, die niemanden stark benachteiligt. Mehr als eine Million Einwohner als potenzielle Nutzerinnen und Nutzer des Radschnellwegs sind ein gutes Argument dafür, die Diskussion fortzuführen und die Umsetzung zu forcieren. Neben der Machbarkeitsstudie soll nun auch ein Kommunikationskonzept entwickelt werden. Ein sinnvoller Schritt angesichts der bisherigen kontroversen Diskussionen um das Projekt.

Der Winter 2012/13 hat mit vielen kalten Tagen sowie Schnee und Eis außerdem wieder einmal gezeigt, dass Dortmund und das Ruhrgebiet eine Radverkehrsinfrastruktur braucht, die ganzjährig nutzbar ist und bei der Radwege nicht zur Lagerung des Schnees von Straßen und Gehwegen dienen. Hier könnten die Qualitätskriterien des Radschnellwegs neue Maßstäbe setzen, die dann auch sukzessive für weitere Verbindungen übernommen werden müssten. Der Radschnellweg bietet zugleich die Chance für alle Städte des Ruhrgebiets, ein großes Infrastrukturprojekt gemeinsam zu organisieren und zu realisieren. Und das zu, verglichen mit anderen Großprojekten etwa aus dem Straßenbau, überschaubaren Kosten.

Zuletzt wurde diskutiert, den Namen „Radschnellweg" zu ändern. Sicher darf es keine Verwechslungsgefahr mit der Planung von Schnellstraßen in den 1950er- bis 1970er-Jahren geben, die mit Bauwerken wie dem (jüngst abgerissenen) „Tausendfüßler" in Düsseldorf durch die Städte geschlagen wurden. Das Projekt braucht einen guten und griffigen Namen, den alle direkt mit einem ganz bestimmten Konzept verknüpfen - einem Weg als Startpunkt für eine neue Zukunft des Radverkehrs im Ruhrgebiet.

Mit einer öffentlichen Veranstaltung zum Thema „Radschnellweg Ruhr" möchten der VCD Dortmund-Unna und die Pro-Bahn-Ortsgruppe Dortmund die Öffentlichkeit einladen, sich an der Diskussion über die Förderung des Radverkehrs im Ruhrgebiet zu beteiligen. Der Verkehrsexperte Prof. Dr. Heiner Monheim konnte hierfür als Referent und Teilnehmer einer Podiumsdiskussion gewonnen werden. Ziel ist die Auseinandersetzung mit diesem Projekt mit allen seinen Vor- und Nachteilen. In der Diskussion wird das Projekt in den Kontext der Radverkehrsförderung eingeordnet und vor diesem Hintergrund unter die Lupe genommen. Hierbei sollen auch Ideen entwickelt und in die Erarbeitung der Machbarkeitsstudie eingebracht werden. Auf dem Podiums sitzen weiter RVR-Planungschef Martin Tönnes, Winfried Sagolla, Bereichsleiter Mobilitätsplanung der Stadt Dortmund, der VCD-Kreisvorsitzende Lorenz Redicker sowie als Moderatorin Doris Bäumer vom Netzwerk Verkehrssicheres NRW)
Die Veranstaltung findet am 16. April 2013 um 18.00 Uhr im Studio B der Stadt- und Landesbibliothek (Königswall 18, gegenüber dem Hauptbahnhof) in Dortmund statt. Weitere Informationen hier auf der Homepage des VCD Dortmund-Unna. Christian Lamker

Bislang nicht mehr als Konzeptstudie: Der Radschnellweg Ruhr. Eine Machbarkeitsstudie zum Thema ist in Arbeit, ihre Fertigstellung aber nicht vor Anfang 2014 zu erwarten. Der VCD und Pro Bahn veranstalten zum Radschnellweg eine Podiumsdiskussion am 16. April. Fotos: zeitweise/Photocase, RVR

Stand: 05.04.2013
     
   
 
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