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B 236n - Ausbauplanung Dortmund-Aplerbecker Mark bis Schwerte

Hier: Stellungnahme des VCD KV Dortmund-Unna e.V.
    

Dortmund, den 16. Juli 2013 

Sehr geehrter Herr Bürgermeister,

sehr geehrte Damen und Herren,

als Verkehrsclub Deutschland (VCD), Kreisverband Dortmund-Unna e.V. möchten wir gerne Stellung nehmen zum geplanten Ausbau der B 236 zwischen dem derzeitigen Ausbauende in Höhe der Aplerbecker Mark und der Autobahn-Anschlussstelle Schwerte.

Als Begründung für den vierspurigen Ausbau und die Aufstufung zur Kraftverkehrsstraße wird die Verbindungsfunktion zwischen den Autobahnen A1 und A2 sowie das hohe Verkehrsaufkommen angeführt.

Aus Sicht des VCD findet hier leider eine sehr einseitige Betrachtungsweise vor, es stehen allein die Wünsche und Ansprüche des motorisierten Kraftfahrzeugverkehrs im Fokus; die Belange von Fußgängern, Radfahrern und ÖPNV-Nutzern werden hingegen deutlich nach-rangig behandelt.

Insbesondere die Belange des Radverkehrs werden aus unserer Sicht nicht angemessen berücksichtigt.

So soll es nach dem aktuellen Stand der Planung lediglich auf der Westseite einen gemein-samen durchlaufenden Geh- und Radweg mit einer Breite von nur 2,50m geben. Auf der Ostseite sind nur abschnittsweise einzelne Stücke, etwa vom Mutter-Möller-Weg bis zur ge-planten Lichtsignalanlage, vorgesehen.

Dies ist im Hinblick auf den heute schon vorhandenen - und künftig wachsenden - Radverkehr zwischen Schwerte und Dortmund eindeutig zu wenig.

Radfahrer, die von Dortmund kommen, sollen zunächst vom Abzweig Aplerbecker Mark an die bereits gebaute extrem steile Rampe bis zur Höhe erklimmen, dort dann abseitig der Straße und außerhalb sozialer Kontrolle bis zum Parkplatz des Freischütz fahren. Dort sollen sie sich dann ihren Weg mit den ein- und ausparkenden Besuchern des Freischütz teilen, denn in diesem Bereich ist kein eigenständiger Weg vorgesehen. Anschließend sollen sie über einen bereits vorhandenen Geh- und Radweg bis zur Bergstraße geführt werden, teils hinter und teils vor der Lärmschutzwand. Über die Einmündungen Bergstraße sowie im Wei-teren über die Zufahrten zum Gartencenter Augsburg und zur A1 soll der Radverkehr als Bordsteinradweg kurvenreich und gemeinsam mit dem Fußverkehr geführt werden.

Noch schlechter ergeht es Radfahrern, die von Schwerte kommen. Sie sollen sich im Bereich der Anschlussstelle zur A 1 auf einem gemeinsamen Geh- und Radweg und über gleich vier(!) Richtungsfahrbahnen schlängeln, anschließend an der Einmündung Heidestraße die Seite wechseln und von dort (s.o.) im Gegenverkehr zum Freischütz, dort über den Parkplatz und weiter bis nach Dortmund verkehren. Sofern sie zum Mutter-Möller-Weg oder zur Apler-becker Mark wollen, ist eine neuerliche Querung der Straße und dann sogar ein Stück zurück fällig.

Diese Radverkehrsführungen stellen aus Sicht des VCD eine über weite Strecken sehr un-komfortable und in Teilen sogar gefährliche Situation für die Radfahrer dar, dies gilt glei-chermaßen für Alltags- wie für Freizeitradler.

Notwendig und für den Radverkehr wesentlich hilfreicher sind aus unserer Sicht beidseitig jeweils separate und richtungsbezogene Führungen direkt parallel zur Fahrbahn, entweder als abmarkierte Radfahrstreifen auf der Fahrbahn (im Abschnitt K10n bis Heidestraße) oder als eigenständiger Radweg abgetrennt durch einen hinreichend breiten Grünstreifen (Heide-straße bis DO-Aplerbecker Mark). Dies bedeutet insbesondere die Schaffung einer Radver-kehrsanlage auf der Ostseite von der Heidestraße bis zum Anschluss Freischütz sowie vom Mutter-Möller-Weg bis Aplerbeck Tiefe Mark.

Des Weiteren sind die Anbindungen Freischütz und Mutter-Möller-Weg so zu gestalten, dass sie ebenerdig, direkt und ohne Umwege sowohl von Süden (Schwerte) als auch von Norden (Dortmund) erreichbar sind. Dies bedeutet, dass die Signalanlage am Anschluss Freischütz auch alle Radfahrbeziehungen sicherstellen muss.

Bei der B 236 handelt es sich bekanntermaßen um eine Bundesstraße und somit sollte gera-de dort die von der Bundesregierung im Nationalen Radverkehrsplan postulierte Förderung des Radverkehrs sowie die Verbesserung der Radverkehrsverhältnisse umgesetzt werden. Dies können wir bei der gegenwärtigen Planung nicht erkennen. Deshalb bitten wir Sie, im Rahmen der weiteren Planung die dargelegten Anregungen aufzugreifen und so für eine deutliche Verbesserung der Radfahrbedingungen auf der B 236 zwischen Schwerte und Dortmund zu sorgen.

Für Rückfragen und weiter gehende Erläuterungen stehen wir gerne zur Verfügung.

mit freundlichen Grüßen

Lorenz Redicker
1. Vorsitzender

 

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Stand: 26.01.2014
     

   
 
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