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Stadtfairkehr Nr. 24 - Frühjahr 2007 - Seite 5

Moderne Radabstellanlagen für Schüler

Medienverriss für sinnvolles Projekt: Leibniz-Gymnasium erhält Fahrradparkhaus

Vandalismus und Diebstahl sowie die Abschaffung der (ABM-)Fahrradwachen haben den Radverkehrsanteil an Schulen in Dortmund auf unter drei Prozent sinken lassen. Am Gesamtverkehr beträgt der Anteil dagegen zehn Prozent.

Wie sollen Kinder und Jugendliche Sicherheit und Routine im Verkehr bekommen, wenn sie als Schüler nicht mit dem Fahrrad unterwegs sein können? Um den Radverkehrsanteil wieder zu erhöhen, müssen an Schulen sichere und nutzerfreundliche Abstellanlagen geschaffen werden.

Vor dem Haupteingang des Leibniz-Gymnasiums (Kreuzstraße) soll eine von allen Seiten einsehbare überdachte Radabstellanlage mit zunächst 120 Einstellplätzen errichtet werden. In der Mitte des Fahrradhauses bleibt ausreichend Platz für eine Aufstockung auf etwa 200 Plätze. In der verzinkten Stahlgitterkonstruktion können die Fahrräder auch an die doppelstöckigen Ständer angeschlossen werden. Bisher kamen im Schnitt unter 30, bei schönem Wetter maximal 60 Schüler mit dem Rad.

Jeder Schüler erhält einen elektronischen Schlüssel, mit dem das Schloss berührungslos (per Transponder) geöffnet werden kann. Die Schließvorgänge werden digital registriert, so dass jederzeit nachvollzogen werden kann, wer wann die Tür geöffnet hat. Die jeweils einer Person zugeordneten Schlüssel können am Computer durch wenige Mausklicks aktiviert bzw. deaktiviert werden. Auch der Fahrradkeller des Reinoldus-Schiller-Gymnasiums in Dorstfeld wird mit dem Schließsystem ausgerüstet.

SPD und Grüne haben für die Anlage 83 000 Euro bereitgestellt und sind dafür unter anderem als Verschwender kritisiert worden. Behauptungen wie: „Der teuerste Radständer Deutschlands” wurden da mal eben frei erfunden. „1 Fahrrad abstellen macht 666 €” (WAZ). Als würde ein Pkw-Parkplatz in einer Tiefgarage 2 Euro Miete kosten und der Fahrradparkplatz 666 Euro. Die einmalige Investition beträgt je Fahrradabstellplatz 666 Euro, pro Tiefgaragenplatz aber bis zu 20.000 Euro. Jeder Abstellplatz bleibt aber mindestens 25 Jahre nutzbar. Auch der Vorwurf „Technik-Fetischismus” (WAZ) ist absurd, denn lediglich 10 Prozent der Investitionskosten fallen für die Schließanlage an, die restlichen 90 Prozent sind konventioneller Stahlbau.

120 Radabstellplätze für 2000 Schüler – also für gerade mal 6 Prozent von ihnen – eine „Nummer zu groß” oder gar ein „Prunkschloss” (RN) zu nennen ist unseriös und zeigt, dass die Kritiker jedes Augenmaß verlieren, wenn einige Zehntausend Euro einmal nicht für den motorisierten Verkehr, sondern in die ökologische Zukunft investiert werden.

Das Projekt wurde vom Agenda-Arbeitskreis Mobilität angeregt und, wie schon die privaten Fahrradhäuser, von der Bezirksvertretung Innenstadt-West bezahlt. Beteiligt sind diverse städtische Dienststellen (Dortmunder Systemhaus, Immobilienmanagement, Schulverwaltung, Tiefbauamt, Planungsamt), ein externes Ingenieurbüro und die betroffenen Schulen.

Eine solche Schließanlage mit zentraler digitaler Verwaltung und elektronischem Schlüssel gibt es an deutschen Schulen bislang nicht. Für die Idee hat der Arbeitskreis Mobilität das Agenda-Siegel der Stadt Dortmund – einen Umweltpreis – erhalten.                    Manfred Krüger-Sandkamp

Stand: 20.04.2009
     

   
 
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